Wie du trotz Heuschnupfen laufen kannst

Wie du trotz Heuschnupfen laufen kannst

Die Nase läuft mit deinen Beinen um die Wette, die Augen brennen, ein Niesreiz jagt den nächsten - Frühlingszeit ist Heuschnupfenzeit. Selten waren Menschen so früh wie in diesem Jahr betroffen. Über 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter allergischen Reaktionen, die von Pollen hervorgerufen werden - im Volksmund „Heuschnupfen“. Dabei wird der Heuschnupfen seltener tatsächlich durch „Heu“ ausgelöst, sondern bezeichnet allgemein eine allergische Reaktion auf unterschiedlichste Stoffe.

 

Wegen vieler Sonnentage flogen vielerorts schon im Februar die Pollen umher. So früh wie sonst nie. Die schlimmste Zeit beginnt aber jetzt. Viele Betroffene stellen sich wie jedes Jahr die Frage: „Kann ich trotz Allergie Sport treiben?“ Immerhin wird beim Joggen mitunter besonders tief eingeatmet.

Mein Rat: Aufgrund eines Heuschnupfens muss noch niemand komplett aufs Laufen verzichten. Sport in „gesunder Dosis“ stärkt und stabilisiert das Immunsystem und die Psyche, was sich auch positiv auf den Allergieverlauf und die Allergieausprägung auswirkt. Pollenallergiker sollten aber einige Dinge beachten, damit die Reaktionen nicht allzu so heftig ausfallen.

So schützt du dich vor den lästigen Pollen

Der beste Zeitpunkt für das Training ist früh am Morgen oder nach einem Regenschauer, weil dann die Pollenkonzentration etwas geringer und die Luft frischer ist. Auch auf die richtige Kleidung ist zu achten: Beim Laufen am besten Sportbrille (mit Seitenschutz) und Kopfbedeckung tragen. Das verhindert die Reizung der Augen und verringert die Menge an Pollen, die man in den Haaren mit nach Hause nimmt.

Wer auf Gräserpollen reagiert, sollte seine Laufstrecke nicht entlang blühender Felder wählen. Trotzdem ist ein „Pollenausweichmanöver“ nicht immer ganz einfach, da einige Pollensorten sich mit dem Wind über mehrere hundert Kilometer weit verteilen.

Natürliche Maßnahmen, die dir helfen können

Darüber hinaus können viele „natürliche“ Maßnahmen Allergikern helfen: Darmsanierung, Entspannungsübungen, Akupunktur, Eigenbluttherapie und diverse homöopathische Mittel kommen mehr oder weniger erfolgreich zum Einsatz. Immer empfehlenswert ist zudem eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Alternativ kommt auch eine medikamentöse Therapie in Frage. Dabei kommen Anti-Histaminika und bei starken Beschwerden auch Cortison-Präparate zum Einsatz. Solche Maßnahmen haben allerdings oft unangenehme Nebenwirkungen und sind unbedingt mit einem Arzt abzustimmen. Außerdem stehen etliche dieser Medikamente auf der Dopingliste.

Eine langfristige Möglichkeit, die Allergie loszuwerden ist die Hypo- oder Desensibilisierung. Diese setzt die Reizschwelle für allergische Reaktionen Stück für Stück herauf und verspricht dadurch signifikante Verbesserungen bei unterschiedlichen Allergieerkrankungen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zudem, dass diese Therapieform die weitere Ausbreitung einer Allergie sowie die Entwicklung eines allergischen Asthmas verhindern kann.

Halte im Sommer zu Hause die Fenster geschlossen

Auch für zu Hause gibt es einige wertvolle Tipps, um das Leben mit Allergien zu erleichtern: Bei starkem Pollenflug die Fenster geschlossen halten, um diese nicht in die Wohnung zu lassen und auf Grünpflanzen verzichten oder nicht blühende Varianten wählen. Die Haare regelmäßig waschen, am besten abends um nicht zu viele Pollen mit ins Bett zu nehmen. Im Urlaub kann es auch gerne auch mal in die Berge gehen, denn in der Höhe ist die Pollenkonzentration wesentlich geringer – eine echte Erholung. Auch wenn man den Pollen nicht gänzlich aus dem Weg gehen kann, gibt es doch einige einfache Maßnahmen, damit du auch im Frühling nicht aufs Laufen verzichten musst.

 

Stefanie Mollnhauer   Quelle: http://www.laufen.de/articles/13817