• Leichtes Federn: Durch kleine Sprünge wird die Vernetzung der Faszien aktiviert. Das ist gut für die Faszien und die beteiligten Muskeln.
  • Dehnen langer Ketten: Eine Dehnung über mehrere Gelenke ist dem Fasziennetz besonders zuträglich. Faszien-Dehnungen erinnern häufig an Yoga-Übungen oder einfach ausgiebiges Strecken und Rekeln.
  • Eigenbehandlung mit Rolle oder Ball: Das Faszientraining mit einer Faszienrolle oder einem Ball ist ein sehr wirksames Workout. Damit wird die Durchblutung der einzelnen Körperteile gesteigert und es wird so für eine Stimulation des Bindegewebes gesorgt.
  • Wie oft sollte ich Faszientraining machen?

    Faszien benötigen, wie die Muskulatur, nach jeder Beanspruchung ausreichend Zeit, um sich zu regenerieren. Faszien, die einmal bei der Selbstmassage “ausgepresst” wurden, müssen sich erst einmal wieder ausreichend mit neuem Wasser vollsaugen. Gibst du ihnen diese Zeit nicht, können sie nicht genügend neues Wasser aufnehmen. So sind sie nicht komplett funktionsfähig und müssen beim nächsten Training das in zu geringer Menge aufgenommene Wasser schon wieder ausschwemmen. Ein bis drei Mal pro Woche 5 bis 10 Minuten zu trainieren reicht schon aus – das kann fast jeder in seinen Terminplan einbauen.

    Je nachdem, was du mit dem Faszientraining erreichen möchtest, stellen sich Erfolge dann unterschiedlich schnell ein. Kleine Verbesserungen in Bewegungsabläufen und Stabilität beobachten viele schon nach etwa drei Monaten. Grundsätzlich benötigen Faszien aber rund ein Jahr, um sich zumindest zur Hälfte komplett zu erneuern. Vollständig erneuert ist das Bindegewebe erst nach etwa zwei Jahren.

    Blackroll, Faszienball und Co.: Womit geht Faszientraining am besten?

    Die Faszienrolle ist das wohl bekannteste Sportgerät zum Faszientraining und ein super Tool, um beispielsweise Verspannungen von einem langen Tag im Büro zu lösen. Vor ein paar Jahren waren Rollen wie die Blackroll noch ein echtes Nischenprodukt und fast nirgendwo erhältlich. Mittlerweile findet man sie sogar bei vielen Discountern, in den lokalen Sportgeschäften und natürlich in den einschlägigen Onlineshops.

    Beim Faszientraining mit der Rolle wird mit einer festen Rolle aus Schaumstoff gearbeitet, die es in verschiedenen Stärken gibt. Die Durchblutung wird an den behandelten Körperteilen gesteigert und so das Bindegewebe stimuliert. In vielen Fällen wird das Rollen als einheitliche Technik, meist entlang des Faserverlaufs, gelehrt.

    Am beliebtesten ist das Faszientraining des Rückens. Wenn du mit der Faszienrolle den Rücken behandelst, kann dies mit wenig Aufwand eine gute Prävention von Rückenschmerzen bedeuten. Um die Faszien bei der Brustwirbelsäule intensiv aufzurollen, ist auch das Verwenden eines Doppelballs (Duoballs) sehr beliebt. Die Konstruktion besteht aus zwei verbundenen Bällen, damit die Wirbelsäule ausgespart wird. Den Ball gibt es auch in der Einzelversion. Dieser Faszienball ist eine super Ergänzung zur Faszienrolle. Mit dem Ball kann das Bindegewebe punktueller und damit noch gezielter massiert werden. Ideal zum Beispiel für den Nacken, die Schulter oder auch die Füße.

    Mittlerweile wird in vielen Studios spezielles Faszien-Yoga angeboten, das sich auf ein gezieltes Training des Bindegewebes spezialisiert hat. Während man beim klassischen Hatha-Yoga oft längere Zeit in einer bestimmten Pose verharrt, ist man beim Faszien-Yoga mehr in Bewegung. Die klassischen Ausrichtungen werden verlassen und der Körper in verschiedene Winkel bewegt. So werden ganze Faszienbahnen und nicht nur Muskelteilgebiete trainiert.

    Schnelle Faszienübungen für Knie, Hüfte, Rücken

    Wie kann man nun aber konkret die Faszienbahnen in den unterschiedlichen Körperteilen trainieren? Hier kommen die beliebtesten Kurzübungen im Überblick.

    Faszienübung für die Knie

    Insbesondere die Verspannungen und Verklebungen der Faszien in der Vorderseite, aber auch der Rückseite des Oberschenkels, können zu Knieschmerzen führen. Nimm dir deine Faszienrolle und lege dich mit deiner Oberschenkelvorder- oder Rückseite auf die Rolle und bewege dich so, dass die Rolle vom Knie bis zum Hüftknochen beziehungsweise  von der der Kniekehle bis zum dem Po gelangt und die Muskeln massiert. Fahre ein paar Male hin und her.

    Faszienübung für die Hüfte

    Wird unser Hüftgelenk durch langes Sitzen immer in einer Position gehalten, werden Knorpel, Bänder und Gelenkkapsel einseitig belastet, die Faszien verkleben und es kann eine Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk folgen.

     

    Hier kann ein herkömmlicher Stuhl das Trainingsmittel deiner Wahl sein: Du stehst vor dem Stuhl und legst beide Hände auf die Lehnen ab. Die Füße etwa hüftbreit aufstellen, die Arme sind gestreckt, die Hüftgelenke über den Fersen. Knie langsam nach vorne beugen und gleichzeitig das Steißbein zur Decke schieben – wie eine Katze, die sich streckt und dabei das Hinterteil nach oben reckt. Nun das rechte Knie strecken und das Gewicht auf den linken Fuß verlagern. Nun die beim gestreckten Bein die Zehen vom Boden lösen. Nach 60 Sekunden die Seite wechseln.

    Faszienübung für den Rücken

    Folgende Übung wird vor allem von Leuten geliebt, die viel sitzen und im Büro arbeiten: Bei dieser Übung legst du dich auf eine Matte am Boden. Nun nimmst du deine Faszienrolle und legst sie unter deinen Rücken im Bereich der Brustwirbelsäule. In dieser Position kannst du nun die Brustwirbelsäule durch Hoch- und Runterrollen langsam mobilisieren. Sollte ein Punkt mehr schmerzen, dann kannst du den Punkt länger bearbeiten. Nach einem harten Bürotag ist die Übung perfekt und macht dich wieder schön locker.

    Übrigens: Faszientraining sorgt für ein besseres Wohlbefinden

    Ohne die Faszien wären die Muskeln unkoordiniert und quasi nutzlos. Das Training der Faszien ist gesundheitsfördernd, beugt Beschwerden vor und sorgt für eine schnellere Regeneration des Körpers. Falls Faszientraining bis jetzt nicht auf deinem Trainingsplan stand, solltest du es jetzt in Angriff nehmen – mehr Beweglichkeit schadet schließlich nie.

     

    Quelle: cosmopolitan