Weniger trainieren, mehr relaxen – und schneller fit werden! Wir zeigen dir, wie du Ruhephasen richtig nutzt und beim Training alles rausholst
Du trainierst fast täglich, deine Fortschritte sind aber nicht so, wie du es dir wünschen würdest? Dann kann das tatsächlich an zu wenig Erholung, Fachbegriff: Regeneration, liegen. Das solltest du ändern.
Denn wenn du deinen Körper täglich zu sportlichen Höchstleistungen antreibst, haben weder Muskeln noch Gelenke noch das Herz-Kreislauf-System Zeit sich wieder zu erholen. Genau deshalb ist es total wichtig, dass du nach dem Sport richtig regenerierst. Wir sagen dir hier, wie das am besten geht.
Wie oft sagen Leute: "Du musst dich lockermachen." Naja, wenn's so einfach getan wie gesagt wäre. In Wahrheit hält dich dann doch oft die Angst davon ab, hart erarbeitete Trainingserfolge durch Nichtstun wieder zunichtezumachen.
Laut Expertenmeinung ist aber klar: Unsinniger Aktionismus oder Gewissensbisse sind nicht nur total fehl am Platz, sondern sogar sehr kontraproduktiv: "Viele Freizeitsportler trainieren planlos und deshalb tendenziell zu viel", erklärt Sportphysiologe Dr. Wolfgang Friedrich.
Der Buchautor ("Optimale Regeneration im Sport") rät zum entspannten Umgang mit der Entspannung: "Belastung und Erholung bilden eine untrennbare Einheit. Regeneration muss daher als unverzichtbarer Trainingsinhalt verstanden werden."
Detox-Yoga: Diese Asanas entgiften deinen Körper
Faulenzen soll also ein fester Bestandteil des Trainingsplans werden? Ja, denn dein Körper braucht diese Zeit der Erholung. Harte Trainingseinheiten führen zu Ermüdung, aufgebrauchten Energiereserven und kleinen Verletzungen im Muskelgewebe.
Für die notwendigen Reparatur- und Wachstumsprozesse braucht dein Körper dann ein Zeitfenster, in denen das Herz-Kreislauf-System, die Muskeln, Gelenke und vor allem auch die Psyche keiner Anstrengung ausgesetzt sind.
Komplett trainingsfreie Tage sind demnach einfach sehr wichtig. Wenn du das gar nicht über dich bringst, ist eine aktive Erholungsphase vielleicht das richtige für dich. Auch die kann zur Leistungssteigerung beitragen. Bewegungen im niedrigen Herzfrequenzbereich (etwa langsames Joggen) und Muskellockerungen schaffen beste Voraussetzungen für schnellere Regeneration. Und mit vollen Energietanks wird dein nächstes Workout dann garantiert wieder ein Erfolg.
Ab auf die Couch! Hier kommt unser Sofa-Workout
Wusstest du, dass einen Muskel zu dehnen bedeutet, seinen Bewegungsradius zu erweitern, ihn flexibler zu machen und Verletzungen vorzubeugen? Genau deshalb ist Stretching die perfekte aktive Erholung.
Und so geht´s: Halte jede Position 15 bis 30 Sekunden lang. So machen sich verspannte Muskeln direkt locker.
Das sind die besten Ernährungs-Tipps für einen flachen Bauch
Regeneration ist nicht gleich Regeneration – das Wie ist wichtig! Richtig regenerieren kann dein Körper nur, wenn du ihn dabei unterstützt. Das funktioniert beispielsweise mit erholsamem Schlaf, viel Achtsamkeit und einer ausgewogenen Ernährung. Hier kommen die 5 besten Tipps für mehr Regeneration für dich:
Ja, auch das Bett macht fit! "Schlaf ist eine natürliche Regenerationsmaßnahme und in seiner Wirkung durch nichts anderes zu ersetzen", sagt Friedrich. Schlafräubern kampflos die Nacht zu überlassen ist daher aus mehreren Gründen kontraproduktiv. Der Hormonspiegel wird durcheinandergebracht, weniger Wachstumshormone werden ausgeschüttet, Anpassungsprozesse, Stoffwechselvorgänge und die Erholung sind durch Schlafmangel ausgebremst.
Auch das Immunsystem kann nicht mehr so gut rote Blutkörperchen bilden, wie es sollte. Die Folge: Muskelfasern werden langsamer repariert und erneuert. Wer nicht lange genug schläft (7 bis 8 Stunden sind übrigens perfekt), hat außerdem ein größeres Verlangen nach Zucker als Energiekick. Ein weiterer Nachteil: auch die Workouts werden ineffektiver.
Wie viel Training pro Woche ist denn nun ideal? Theoretisch ist für Freizeitsportler eine Belastung alle 24 Stunden unproblematisch. So wichtig wie die erholsamen Stunden dazwischen ist die Form der Belastung. Optimal verläuft sie wellenförmig: Auf 3 intensive Einheiten folgt ein regeneratives Workout, dann 2 intensive Trainings und ein Tag frei. "Die aktiv gestaltete Erholungsphase mit leichten Workouts oder Massagen verbessert die Regeneration", so Friedrich.
Nachdem du dich beim Sport ausgepowert hast, sind die Glykogenspeicher erstmal leer. Füllst du sie nicht wieder auf, büßt du deutlich an Leistungsfähigkeit ein: "Entscheidend ist die erste Dreiviertelstunde nach dem Belastungsende. In der Zeit muss mit der Kohlenhydratzufuhr begonnen werden", rät Friedrich.
Keine Sorge: Du musst nicht direkt im Fitnessstudio Pasta essen. Ein Getränk reicht erstmal völlig aus. Mit 500 ml Frucht- oder Buttermilch bist du und deine Muskeln gut bedient. "Das Verhältnis von Kohlenhydraten zu Protein ist im Idealfall 70:30. So wird die Insulinexpression stimuliert, was für die Muskeldurchblutung wichtig ist, sodass die beschädigte Muskulatur wiederhergestellt wird."
Akute Unlust kennt jeder. Daher ist es wichtig zu wissen, wie du mit deinem faulen inneren Schweinehund umgehst. Am besten sagst du ihm ab und zu den Kampf an und absolvierst zumindest ein leichtes Training. An manchen Tagen solltest du das Null-Bock-Gefühl aber zulassen, denn dann schreit dein Körper nach Erholung. Und die ist für die Psyche genauso wichtig wie für den Körper.
Während du gemütlich auf dem Sofa faulenzt, steigt der Pegel in Sachen Willensstärke, Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie Handlungsschnelligkeit. Fühlst du dich allerdings dauerhaft platt, leidest unter Schlafstörungen oder merkst, dass sich dein Essverhalten ändert, ist es höchste Zeit, einen Gang herunterzuschalten. "Echte Erschöpfungszustände müssen sehr ernst genommen werden", warnt der Experte. Denn mit Übertraining schadest du deinem Körper übermäßig.
Klar, kannst du als Regeneration einfach nur auf dem Sofa lümmeln. Effektiver ist es aber, an trainingsfreien Tagen oder bei aktiver Regeneration auch in Sachen Erholung das Maximale rauszuholen.
Das geht zum Beispiel mit Massagen. "Das Kneten steigert die Durchblutung der Muskeln und inneren Organe. So wird der Stoffwechsel deutlich gesteigert. Abfallprodukte wie Milchsäure und Harnstoffe werden zudem schneller abtransportiert", erklärt Sportphysiologe Friedrich. Dafür musst du nicht mal mehr ins Massagestudio, denn die Selbst-Massage mit einer Faszien Rolle ist genauso wirksam.
Für Warmblüter ist zudem Sauna genau das Richtige. In der Sauna zu schwitzen wirkt muskelentspannend, stärkt das Immunsystem und reduziert das Stressempfinden. Aber auch das Gegenteil von Hitze wirkt jetzt: "Kneippsche Güsse erzielen gute Regenerationsergebnisse. Die Haut wird großflächig und intensiv durchblutet, was den Stoffwechsel enorm ankurbelt", sagt der Fachmann. Dafür einfach eiskaltes Wasser für einen kurzen Moment über den Körper gießen.
Tipp: Beginne zunächst mit kleinen Körperpartien und steigere dich dann bis zum Ganzkörperguss.
Schwitzend entspannen: So funktioniert Jivamukti Yoga
Du kommst gerade vom Training und hast dich so richtig ausgepowert? Dann ist es jetzt an der Zeit deinem Körper die nötige Ruhe zu gönnen und ihn bei der Regeneration zu unterstützen. Mit unseren Tipps kann da auf jeden Fall nichts mehr schief gehen!
Quelle: Women'sHealth